Die Risiken bei der Durchführung von Softwareprojekten wachsen mit der zunehmenden Komplexität von Softwaresystemen. Damit kommt der wirksamen Milderung und Abwendung der Risiken enorme wirtschaftliche Bedeutung zu. Im operationalen ist insbesondere der Aufbau und die Leitung eines effektiven Teams erfolgsentscheidend. Dazu gehört natürlich im ersten Schritt die Definition und Besetzung der Rollen, die Auswahl der Methoden und Werkzeuge, sowie eine wirksame Sensorik und Kennzahlensystem.
Allerdings ist in meiner Erfahrung die technische Urteilskraft für eine effektive Arbeitssteuerung maßgeblich wie auch die Fähigkeit, Teams zu motivieren und zu befähigen. Die Wahl der Mittel und Methode ist immer situativ und hängt stark vom Umfeld und der Organisation ab. Eine gute Projektleitung hilft dabei, Probleme aus dem Weg zu räumen und leitet das Team an, damit es auf dem Weg zum Ziel bleibt und mit höchster Leistung arbeiten kann.
Eine junge und vielversprechende Art der Projektdurchführung ist die Verteilung von Arbeitspaketen als Gewerk nach dem Bieterprinzip. Neben einer Verteilung des Risikos, stehen insbesondere Kostenaspekte im Vordergrund. Die Idee ist, feingranulare und klar abgegrenzte Teilprobleme eines Softwaresystems zu identifizieren und zu beschreiben, diese über eine Börse anzubieten und als Kleinaufträge i.d.R als Gewerk nach bestimmten Kriterien zu vergeben. Das auch als Crowdsourcing bekannte Prinzip der Arbeitsteilung stellt hohe Anforderungen an die Definition von Arbeitspaketen und erfordert grundlegend andere Methoden und Werkzeuge im Projektmanagement.